Mikromobilität zur Neugestaltung des städtischen Raums
Lastenräder, E-Bikes und Elektroroller sind zunehmend die Hauptfiguren unserer Städte. Doch wie sieht die Zukunft der Mobilität aus? Hier kommt die Mikromobilität ins Spiel, noch besser, wenn sie elektrisch ist.
Städte und Mobilitätsprobleme
Wie wir bereits gesehen haben, stehen unsere Städte vor einer großen Herausforderung: Sie müssen den Verkehr und die Mobilität von Gütern und Menschen immer besser bewältigen.
Wenn auch Sie schon mehrmals im Stau gestanden haben, sind Sie nicht allein: Studien zufolge verbringt jeder italienische Bürger durchschnittlich 381 Stunden pro Jahr im Stau und verliert dabei wertvolle Lebenszeit.
Die Städte sind das Herzstück unserer Wirtschaft und haben als Folge von COVID-19 einen großen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit erlitten, zugunsten des ländlichen Raums und eines gesünderen, langsameren Lebensstils gegenüber.
Seit Jahren stehen Umweltverschmutzung und Verkehrsstaus auf der Tagesordnung der politischen Debatte. Bereits in den letzten Jahren haben viele europäische Städte beschlossen, historische Stadtgebiete abzugrenzen und den Verkehr zu sperren: Oslo beispielsweise hat ein großes, fast ausschließlich für Fußgänger bestimmtes Radfahrzentrum für das Jahr 2019 geplant, und Amsterdam hat angekündigt, 10.000 Parkplätze zu streichen. Autos brauchen Platz, sind laut, verschmutzen die Umwelt und stehen zu 95 % der Zeit still oder werden nur für kurze Fahrten genutzt.
Das Auto ist das meistgenutzte Verkehrsmittel in Italien: 2019 nutzten von 36 Millionen Menschen über 18 Jahren mindestens 2 von 3 täglich ein Auto.
Die Lösung für die Mikromobilität
Doch der Abbau von Parkplätzen reicht nicht aus, um eine alternative Mobilität zu etablieren, die das Auto endgültig zum Verschwinden bringt. Die Lösung innerhalb der Städte?
Die elektrische Mikromobilität, ein neues Modell, bei dem hauptsächlich elektrisch betriebene, vielseitige und flexible Fahrzeuge für kürzere Strecken, z. B. zwischen Wohnung und Arbeitsplatz oder Fitnessstudio, eingesetzt werden, um den städtischen Verkehr nicht zu belasten und die Nutzung von Autos einzuschränken.
Im Jahr 2019 wurde eine Verordnung des Verkehrsministers verabschieden, die die Nutzung und die Vorschriften in den Städten regelt, vor allem im Hinblick auf die Verkehrssicherheit.
Wenn die Mikromobilität in Europa von der Mehrheit der Menschen (heute nur 0,1 %) umgesetzt würde, könnten große Ergebnisse erzielt werden.
Wie? Nach Berechnungen von InnoEnergy des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) könnten 30 Millionen Tonnen schädliche Emissionen eingespart, 1 Million direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen und ein BIP-Wachstum von 111 Milliarden erzielt werden, da rund 1 Milliarde Verkehrsstunden eingespart würden (mehr als das gesamte BIP von Malta, Zypern, Lettland und Estland zusammen) – wenn 15 % der Fahrten durch Mikromobilität abgedeckt würden! Schließlich könnten 48.000 Hektar Stadtfläche neu bebaut werden, was dem Vierfachen des Stadtgebiets von Paris entspricht.
Nicht schlecht, oder?