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Radlogistik und Last Mile-Lieferung

Radlogistik und Last Mile-Lieferung: Herausforderungen, Zahlen und Initiativen

 

Die neue Strategie, die die Zukunft der letzten Meile revolutionieren sollen, ist das Fahrrad: Radlogistik besteht darin, die Lieferung von Waren und Dienstleistungen mit einem umweltfreundlichen Fahrzeug durchzuführen.
 

Neue Anforderungen der Last Mile-Logistik

 

Im letzten Artikel haben wir die Auswirkungen des E-Commerce aufs Tapet gebracht und wie sie die Logistik betreffen.
 

Die Daten lassen keinen Zweifel: Die städtische Logistik, wie wir sie kennen, steht in direktem Verhältnis zur Verkehrsüberlastung und zur Verschlechterung der Luftqualität in unseren Städten. Die Nachfrage nach Online-Einkäufen nimmt zu und die Logistikplanung selbst verändert sich: kleinere Paketen, häufigere Anfragen, kapillare Bewegungen. Bedürfnisse, die mit herkömmlichen Mitteln wie Lieferwagen nicht befriedigt werden können. Welche ist die Lösung?
 

Radfahren als Chance, die Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet

 

Die Lösung hat einen Namen, Radlogistik. Ihre Wurzeln stammen aus der Vergangenheit, aus der Entdeckung der zwei Räder. Das Fahrrad ist seit Ende des 19. Jahrhunderts ein grundlegendes Transport- und Liefermittel, das später durch das Aufkommen von Drei- und Vierrädern erweitert wurde.  Das Fahrrad wurde dann zu Beginn der Massenmotorisierung ersetzt, aber heute rückt das Fahrzeug wieder ins Rampenlicht.  Das Fahrrad in Verbindung mit neuer Technologie könnte wirklich die Welt retten! 
 

Die ersten amerikanischen Pioniere haben neue innovative Modelle nach Europa gebracht: In Italien, in Mailand, wurde der erste Zustelldienst geboren, die Urban Bike Messengers (UBM), Postboten auf dem Sattel eines Fahrrads, die nicht nur Pakete, sondern auch eine manchmal etwas wichtigere nachhaltige Nachricht transportierten.  Die Auswahl der Fahrradwerkzeuge reicht heute von einfachen Fahrrädern bis hin zu sogenannten Cargo Bikes: Der Fahrradführer CityChangerCargoBike (CCCB) hat deren Formen und Modelle bis zu einer Höchstlast von 400 kg klassifiziert.
 

| Lesen Sie weiter: Der Markt des Lastenrads | 

 

Cargo Bikes sorgen für eine 100 % nachhaltige Lieferung, ohne Emissionen und ohne Staus auf den Straßen, mit Zugang zu allen Bereichen, einschließlich Fußgängerzonen. Wenn wir also davon ausgehen, dass die grüne Wirtschaft den Menschen wieder in den Mittelpunkt stellen will, sind wir auf dem richtigen Weg: Das Radfahren respektiert diesen menschenfreundlichen Ansatz, bei dem nicht das Fahrzeug den Menschen dominiert, sondern umgekehrt.
 

Der Stand der Technik: City Changer Cargo Bikes, eine europaweite Initiative

 

Aus den Vorläufern des CycleLogistics-Projekts entsteht City Changer Cargo Bikes (CCCB), das europäische Projekt zur Förderung von Cargo Bikes, sowohl auf öffentlicher als auch auf privater Ebene. Das von Horizon2020 finanzierte europäische Projekt bringt 22 Partner zusammen, darunter Stadtverwaltungen, Forschungsinstitute, Nichtregierungsorganisationen und Unternehmen aus ganz Europa, die sich für die Umsetzung nachhaltigerer Mobilitätslösungen einsetzen.
 

Laut einer Umfrage unter führenden Cargo-Bike-Marken wird das Wachstum im Jahr 2021 auf 66 % geschätzt (im Vergleich zu 2020 – diese Zahl wurde auf der EUROBIKE im September vorgestellt).
 

92 % der Cargo-Bike-Verkäufe im Jahr 2020 betragen Elektromodelle.
 

Die Zunahme von Cargo Bikes ist absehbar, aber die meisten Lieferungen werden immer noch mit motorisierten Fahrzeugen durchgeführt: 77 % der Lieferungen in den Städten könnten heute mit dem Fahrrad erfolgen, wobei der Grundsatz gilt, dass diese Transporte weniger als 200 kg pro Kubikmeter wiegen und weniger als 7 km ohne zu viele Zwischenstopps zurücklegen sollten.

 

Ciclologistica e la consegna dell'ultimo miglio: opportunità, numeri e iniziative

 

Die Radlogistik kann aber nicht nur in den Lieferverkehr integriert werden, sondern stellt aufgrund seiner sozioökonomischen Rolle auch eine große Chance dar.
 

Radfahren als wirtschaftlicher und sozialer Entwicklungsfaktor

 

Laut dem Bericht von Legambiente L’A Bi Ci über die Fahrradwirtschaft könnte das Fahrrad ein enormer wirtschaftlicher Multiplikator sein und einen Umsatz von mehr als 6,2 Milliarden Euro erwirtschaften.
 

Wenn man auch die geringeren Umwelt- und Lärmkosten sowie die Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur und die Flächennutzung berücksichtigen, dann wird deutlich, wie sich diese Zahl vervielfacht.
 

Aber es geht nicht nur um Daten: Das Fahrrad und die Fahrradwirtschaft sind ein mächtiges Instrument für die soziale Eingliederung, dessen Wert wirklich schwer zu berechnen ist. Und genau hier eröffnet sich seine unschätzbare Dimension.